Seelenwiesen - Gedankensplitter

Heiler ist …

Du kennst sicher die Geschichte von dem Kranken im Flugzeug. Jemand fühlt sich ziemlich elend und bedarf dringend ärztlicher Hilfe. Der Kapitän fragt: „Ist ein Doktor an Bord?“

Darauf melden sich drei Personen: eine Psychologin, ein Archäologe und eine Betriebswirtin. Alle drei sind „Doktor“ ihres Faches. Dennoch wird keine von ihnen viel mehr medizinische Hilfe leisten können als alle anderen an Bord.

Glücklicherweise ist auch ein philippinischer Heiler im Flugzeug. Warum nicht? Er hat sich natürlich nicht auf die Frage des Kapitäns gemeldet. Gleichsam fragt er unauffällig beim Stewart nach dem Kranken.

Der sieht ihn zwar etwas kritisch an, zeigt ihm dann aber den Patienten. Der Heiler sieht sich den Kranken an, spricht mit ihm, taucht in dessen Gedanken ein und schafft es auf eine den anderen vollkommen unverständliche Weise, die Magenkrämpfe des Kranken zu lindern und das Fieber zu senken. Ach ja, der Mensch hatte einen glühend heißen Kopf, das hatte ich wohl vergessen zu erwähnen.

Der Kranke ist dankbar und auch der Kapitän, der gerade noch um eine Not-Zwischen-Landung herumgekommen ist.

Einige Fluggäste haben das Geschehen argwöhnisch beobachtet und sind neugierig geworden, wer dieser Heiler ist und wie er Schmerzen und Fieber lindern konnte. Doch niemand wagt es ihn direkt anzusprechen. Es wird nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt.

Der Heiler wundert sich nicht über dieses Verhalten. Auf den Philippinen ist er für seine Heilkunst recht bekannt. Die Menschen sind dankbar, wenn er hilft, haben großen Respekt vor ihm und manche auch ein wenig Angst, weil sie wissen, dass er mit den Geistern der Anderswelt im Kontakt steht. Und diese Geister sind nicht gerade bekannt für ihre Freundlichkeit. Besser man hält Abstand. Zu den Geistern. Und auch zu dem Heiler. Es sei denn, die Familie benötigt dessen Hilfe.

Mehrere Fluggäste werden nach dem Flug erzählen, ein Schamane habe einem kranken Mitfliegenden geholfen. Sie werden den Heiler in diese Schublade packen, die mittlerweile beinahe so groß ist, wie die Schublade Esoterik. Und die ist ganz sicher größer, umfangreicher als die schon überquellende Schublade Medizin.

Im Wiki wird der Begriff Schamane geografisch einigen Volksstämmen Sibiriens und auch der Mongolei zugeordnet. Es sind einfach nur „wissenden“ Menschen. Solche Personen, die altes Heilwissen und vor allem Geisterwissen und Kontakte zu Geistern bis in die heutige Zeit bewahrt haben und nutzen, um Personen von Krankheiten und Anhaftungen zu befreien. Möglicherweise gehen diese Heiler davon aus, dass die meisten Krankheiten etwas mit einem durch Geister bedroht oder besetzt sein zu tun haben.

Indianische Medizinmenschen ihrerseits wissen viel über die Seele, Abtrennung von Seelenanteilen etc.

Beide besitzen die Fähigkeit in anderen Welten nach Heilung für ihre Patienten, Klienten, Nachbarn zu forschen.

Dennoch haben indianische Medizinmenschen, afrikanische Zauberer, europäische Druiden, südamerikanische Heiler nicht sehr viel mit dem gemein, was wir derzeit aus westeuropäischer Sicht als „Schamane“ bezeichnen.

Schamanismus ist ein Wort, dem seine heutige Bedeutung im 18. Jahrhundert zugewiesen wurde.

Im deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm taucht der Begriff noch nicht auf. Wohl aber der Heiler, Bader, Barbier, Arzt …

Nun könnte ich mir vorstellen, dass heutige westlich geprägte Mediziner dem Schamanismus gegenüber skeptisch einherkommen, da sie zum einen mit Krankheiten durch Geisterwelten, zum andern mit Zauberei und dergleichen nicht wirklich etwas anfangen können. Es entspricht nicht ihrer Herangehensweise. Das Wort „wissenschaftlich“ habe ich bewusst an dieser Stelle vermieden, da mir auch dies ein überstrapazierter Modebegriff zu sein scheint.

Wir kennen schließlich alle die Akademiker, die nur das gelten lassen, was sie als „wissenschaftlich fundiert“ deklarieren. Sie selbst erheben sich leider häufig wild und nicht nachvollziehbar und gelegentlich widersprüchlich über alle „nichtwissenschaftlichen“ Pseudo-Dinge und gleichsam über die wissenschaftliche Erkenntnis der eigenen Kollegen.

Meines Erachtens hat sich diese Art des Denkens selbst bereits widerlegt. Das ist aber eben nur meine persönliche Meinung und eine traurige Erfahrung aus der Mitarbeit in einem europäischen Klinikum seit über dreißig Jahren; wenn auch glücklicherweise nicht als medizinisches Fachpersonal.

Da habe ich mir in der Tat mittlerweile mein ganz eigenes Vorurteil erschaffen. Immer wenn jemand auf sein „wissenschaftlich fundiertes Wissen“ pocht, denke ich: ich habe verstanden: „Widerspruch ist unerwünscht!“

Wenn möglich, wende ich mich dann anderen interessanten Gesprächspartnern zu.

Wenn ich kategorisieren sollte, dann fallen die Begriffe Schamane, Druide, Geistheiler sicher nicht in den Bereich, den ich in der Klinik kennengelernt habe. Bei uns im Hause kam es sogar vor, dass ein Oberarzt die Akkupunktur für die Schmerztherapie neu entdeckt hat (mit großen Schautafeln dargestellt), während ein chinesischer Akkupunktur-Arzt seit Jahren in einem anderen Bereich der Klinik die Akkupunktur einsetzte.

Ich dachte damals: der Oberarzt hätte jemanden fragen können, der Ahnung davon hat – Gelbe Seiten!

Wenn ich die Effektivität der Heilenden mit den Kosten vergleiche, dann schleicht sich der Gedanke ein, dass die moderne Medizin ihrem Auftrag nicht gerecht wird.

Überhaupt stehe ich jeder Heiler-Medizinier-Helfer-Fraktion, die Heiltechniken anderer Heilkundiger ablehnt erst einmal skeptisch gegenüber.

Ein Heiler, eine Kräuterfrau … mag die westlich Medizin gelegentlich belächeln, wenn sie sich mit dem Körper des Patienten auseinandersetzt, wo doch der Defekt aus Sicht des Heilers vielleicht in der Seele oder der Geistwesenwelt oder in fehlenden Energien zu suchen ist. So belächelt man sich eben gegenseitig.

Aber bleiben wir bei diesen mysteriösen Energien. Letztlich ist ganz egal, wie ich sie bezeichne, welchem Heilglauben ich anhänge, ob ich sie Prana, Reiki-Energie, Orgon, Schwingung … nenne. Am Ende arbeiten alle mit ein- und derselben Energie, die ich bisweilen gerne als Liebes-Energie bezeichne. Und alle Heilideen funktionieren gleichermaßen, wenn der Patient von tiefstem Herzen an die Heilung glaubt und in die Heilung einwilligt. Auch Mediziner haben mittlerweile erkannt, dass eine Heilung entgegen den Willen des Patienten nur selten möglich ist.

Das klingt alles sehr souverän und vielleicht arrogant. Ist es nicht. Ich selbst nehme vieles als Schwingung wahr. Die Schwingung, die ich leider am häufigsten spüre, sehe, erkenne, ist der Widerstand. Nur wenige Krankheiten entstehen ohne Grund. Selten jedoch wird dieser Grund gefunden und therapiert. Viel zu viele Menschen werden aus Krankenhäusern als genesen entlassen, ohne dass sich jemand um den Grund für ihr Leiden interessiert hätte. Dazu scheint keine Zeit zu sein. In der Naturheilung ist das anders.

Du kannst mich nun fragen: in welcher denn?

Was ist der Unterschied zwischen einem Druiden, einem afrikanischen Voodoo-Zauberer und einem sibirischen Schamane?

Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Als Reiki-Meister verstehe ich ein wenig von Schwingungen und Energien. Als jemand, der sich mit Seele beschäftig, kenne ich ein paar Zusammenhänge um die Seele. Im Laufe der Zeit habe ich einiges in Erfahrung bringen können, vieles gelernt durch Lernen, anderes durch Probieren, wieder anderes durch Informationen aus Büchern oder Feldern.

Wenn Du zum Beispiel eine Hexe werden möchtest, dann solltest Du Dich vielleicht bei einer Hexe in die Ausbildung begeben, wenn Dich das Druidentum begeistert, dann lerne bei einem Druiden. Für jede dieser Ausbildungen solltest Du Dir viel Zeit nehmen. Ich denke, es braucht Jahre oder sogar Leben, um die Geheimnisse zu durchdringen. Irgendwann wird jemand das Vertrauen in Dich besitzen, Deine heilenden Kräfte dankend anzunehmen.

Gleichsam jedoch werden, während Du auf Deinem Weg bist, immer wieder die liebsten Freunde und Verwandten Dein Wissen in Frage stellen und Du wirst zweifeln.

Zwei Ideen habe ich für Dich:

Zum einen: es gibt eine universelle Energie. Ganz egal, welche Technik, ganz egal, welcher Name. Sie hilft, wenn Du sie anwendest. Versuche sie und sie wird sich Dir zeigen.

Zum andern: Tue, was Du tust aus reinem Herzen und tiefster Überzeugung.

Und noch eins:

Die australischen Aborigines beherrschen es, als Gruppe zu agieren. Sie beschließen in einer Meditation, dass eine Person, egal ob erfahrener Krieger oder Kind, die Gruppe zum Wasser führt und dann führt eben diese Person die Gruppe zum nächsten Wasserloch, mitten in der Wüste.

Der Geist der gesamten Gruppe leitet die Auserwählte. So einfach ist das. Da braucht es kein langjähriges Lernen oder Studium. Es braucht nur das Vertrauen der gesamten Gruppe.

Wen die Gruppe als Wassersucher oder Heiler auserkoren hat, der wird für sie das Wasser finden, der wird in der Gruppe die Funktion der Heilerin, des Heilers perfekt ausüben.




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