Seelenwiesen - Gedankensplitter

Zwei Seelen

Zwei Seelen wie meine
ringen im Laub
mal oben, mal unten
zerfallen im Staub

Der weibliche und der männliche Aspekt. In einem Körper, aus einer Seele heraus. Oder doch eher aus zwei Seelen, die mit einander verbunden sind?

Darüber wird viel geredet.

Wenn ich mir vorstelle, mit Dir in einem anderen Leben als Paar, als Geschwister, als Vater, Mutter, Kind verbunden gewesen zu sein, dann ergibt sich allein daraus bereits eine Seelenliebe, die bis in das heutige und viele weitere Leben wirken kann.

Dinge, die wir gemeinsam erlebt haben, die uns gemeinsam geprägt haben, wirken weiter. Selbst wenn wir zeitweilig (oder vollständig) vergessen zwischen den Leben, manche Schwingungen, manche Gefühle, Empfindungen bleiben im Gedächtnis der Seele erhalten. Sie bilden möglicherweise die Grundschwingung für ein kommendes Leben. Warum nicht?

David Hawkins benennt niedere Schwingungen wie Scham, Trauer, Angst.

Stelle ich mir ein Leben vor, in dem etwa die Trauer mein komplettes Dasein dominiert, dann ist es nur wahrscheinlich, dass diese Schwingung sich als Grundkonzept in mein nächstes Leben hineinschiebt. Sie ist dann eine Art Geburtszustand.

In der IT-Logik würde ich das mit einem Bereich des Betriebssystems eines Computers vergleichen. Es setzt bestimmte Axiome um den laufenden Betrieb zu gewährleisten. Und gerade das gibt mir Hoffnung; denn ich weiß, dass Betriebssysteme aktualisiert und überarbeitet werden können.

Bleibe ich bei diesem Vergleich, so ist es auch mir möglich, mein Schwingungssystem zu aktualisieren, neuen Gegebenheiten anzupassen, zu verbessern.

Beginne ich beispielsweise meine Nächsten liebevoll in den Arm zu nehmen, Mantren zu rezitieren, über Liebe, Licht, Friede und Glück zu meditieren, so kann ich - wenn diese Handlungen wirklich aus tiefstem Herzen kommen (nicht nur Modeerscheinungen sind) meine eigene Grundschwingung im laufenden Betrieb (also in diesem Leben) durchaus erhöhen.

Das klingt wirklich ganz wundervoll!

Zwei Seelen wie Deine
wiegen das Land
wandeln das Dunkel
wandeln am Strand

Die Sehnsucht nach einem, nein nach dem Seelenpartner, der Seelenpartnerin ist tief verwurzelt. Eine Person an meiner Seite zu wissen, die mich versteht, die mich aus tiefstem Herzen liebt, mir meine Fehler verzeiht, immer da ist, wenn ich sie brauche, niemals stört, wenn ich sie nicht brauche. Eine Person, die alles richtig macht, was ich in den Sand setze, bei der ich mich anlehnen kann und vor allem, die mein vollkommenes Urvertrauen verdient, an der ich niemals zweifle. Das wäre die absolute ..., es bleibt die absolute Sehnsucht.

Die Suche nach einer Dualseele mag in wenigen Fällen funktionieren. Der Gedanke daran ist sicher wunderschön.

Andererseits - die Person, die ich gerade beschrieben habe, die so perfekt zu mir passt - sollte ich nicht selbst erst einmal diese Person sein?

Ich selbst verdiene mein absolutes Urvertrauen. Ich selbst verdiene es, mir meine Fehler mit einem Lächeln oder auch einem schallenden lauten Lachen zu verzeihen. Ich selbst sollte mich niemals stören. Ich selbst sollte auch einmal einen Schritt zurücktreten können, um Dingen und Menschen Raum zu geben in mein Leben zu treten.

Und wenn wir gerade dabei sind: da wäre noch das innere Kind, das meine Beachtung verdient - absolut.

Genaugenommen bin ich selbst bereits ein Multiversum an Eigenschaften, an Schwingungen, die in Einklang zu bringen ich angetreten bin. Ein Klang. Nicht monophon monoton. Es ist der Klang des Universums, nach dem ich auf der Suche bin, beinahe mein Leben lang.

Lausche einer Klangschale, einer Glocke, einer schwingenden Saite.

Da ist im Vordergrund dieser eine, laute Ton.

Während er noch schwingt, beginnen Ober- und Untertöne zu wirken, sich zu entwickeln. Es ist nicht nur dieser eine Ton, der sich ausbreitet. Ein ganzes Universum an Tönen strebt nach außen, wie bei einem Urknall. Und es dehnt sich nicht etwa nur zweidimensional aus. Vielmehr erzeugt der Klang eine Kugel von Schwingungen, die immer größer und gleichsam immer feiner wird in ihrer Ausprägung. Am Ende des Universums ist sie beinahe nicht mehr wahrzunehmen. Doch sie schwingt weiter, immer weiter. Hinein in alle denkbaren und ungedachten Räume.

Die Kraft meiner Seele

inmitten der Herde
geeint und geweiht
dem Herzen der Erde

Die Erde, aus der wir kommen, in die unsere Körper zurückkehren am letzten Tag unseres Lebens.

Auch wenn Mutter Erde für mich ein vielfaches mehr ist als ein Betrieb, in dem Körper zusammengesetzt und letztlich wieder zerlegt werden, so scheue ich doch den Vergleich des Körpers mit einem Fahrzeug nicht.

Der Körper ist wie ein Auto-Mobil, das mich durch dieses Leben begleitet, geleitet. Wie so manches Fahrzeug hat auch er Tücken und Macken, Sollbruchstellen und einen Akku, der sich manchmal zu entladen scheint.

Am Ende dieses Lebens, geht das Fahrzeug in das Recycling. Es wird zerlegt. Gute Teile werden für Neues genutzt. Einige nicht mehr zu verwertende Elemente werden in ihre Bestandteile aufgelöst, vielleicht in reine Energie.

An meinem letzten Tag mag sich meine Seele den Körper noch einmal betrachten bevor sie weiterzieht.

Erinnerst Du Dich an Dein erstes Auto? An das Gefühl, als Du es abgeben musstest? So ähnlich stelle ich mir das Gefühl der Seele vor, an jenem letzten Tag.

Sie verabschiedet sich von ihrem liebgewonnenen Körper, mit dem sie wirklich eine Menge erlebt hat. Und vielleicht verabschiedet sie sich auch von dieser Erde, auf der sie so viele unglaubliche Erfahrungen machen durfte. Sie weiß nicht einmal, ob sie diese Erde in ihrer nächsten Inkarnation wiedersehen wird. Vermutlich weiß sie in diesem Moment nicht einmal von ihrer nächsten Inkarnation.

Was sie jedoch in diesem letzten Moment ganz sicher weiß, ist, dass sie nicht alleine ist.

Viele wundervolle Seelenwesen begleiten sie, warten auf sie, nehmen sie liebevoll in den Arm, voller Mitgefühl und Bewunderung.

Nun endlich macht sie die Erfahrung der Dualseele und mehr noch der Liebe, Freude und Glückseligkeit allen Seelenseins.

Für den Wimpernschlag einer zeitlosen Schwingung ist sie eins.

In dieser Phase des Zwischenseins denkt sie nicht. In dieser Phase ist sie nicht.

Sie beginnt zu vergessen und weiß noch nicht, dass sie sich eines schönen Augenblicks wieder auf die Reise machen wird.

Sie ist eins mit dem Ur des Sein. Und eins mit dem Omega, das nicht das Ende sein wird, vielmehr das ganze, gesamte Eins.




zurück